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Der Porscheclub Ingolstadt versteht sich nicht als elitärer Zirkel – sondern steht für Technikbegeisterung und Traditionspflege

Ingolstadt (DK) In der Audi-Stadt für einen Mitbewerber zu schwärmen – auch das muss erlaubt sein, zumal der inzwischen ebenfalls eine Marke im VW-Konzern darstellt: Porsche ist und bleibt für viele Autofans der Inbegriff für sportliches Fahren mit dem gewissen Etwas. Kein Wunder, dass es auch in Ingolstadt einen Porscheclub gibt. „Nein“, widerspricht der Präsident des Porscheclubs Ingolstadt, Walter Schnitzer, energisch: „Nein, ein elitärer Club sind wir nicht und wollen es auch gar nicht sein.“ Vielmehr, so wird erläutert, verstünden sich die 52 Mitglieder als eine Gemeinschaft, deren Mitglieder sich „dem Mythos Porsche hingeben“. Diesen Mythos gibt es fraglos schon etwas länger; die großen Motorsporterfolge der Zuffenhausener lagen ja bereits in den 70er und 80er Jahren. Die Frage, warum es den hiesigen Porscheclub erst seit sieben Jahren gibt – das Gründungsjahr ist 2008 – kann auch vom Vorstand und den 20 Gründungsmitgliedern nicht schlüssig beantwortet werden. Schließlich hat es auch in Ingolstadt schon vorher jahrzehntelang Porschefahrer gegeben. Vielleicht, so wird sinniert, hat es ja sogar etwas mit der zunehmenden Autobegeisterung durch den großen Erfolg von Audi in jüngerer Vergangenheit zu tun. Doch auch die immer größer werdende Fangemeinde von Porsche trugsicherlich dazubei. Die gewachsene Modellvielfalt der schwäbischen Autoschmiede spricht nun auch Leute an, die nicht allein dem ewig jungen Klassiker 911 ergeben sind. Ob Coupé, Cabrio, viertürige Reiselimousine oder SUV – inzwischen ist bei Porsche praktisch für jede Interessenlage etwas im Angebot. Breiter als der Ingolstädter Club kann ein Markenverein kaum aufgestellt sein. Da gibt es die Gruppe der sportlich Engagierten, die auch gerne mal auf die Rennstrecke gehen, die Gruppe der reinen Technikfreaks und natürlich auch die Traditionalisten, die vor allem Form und Ästhetik der 911-Baureihe ergeben sind. Beruflich geht es bei den Mitgliedern querbeet: Angestellte, Beamte, Handwerker, Kaufleute und Akademiker stellen das Gros. Die Frauenquote (bislang sind drei Damen dabei) habe aber sicher noch Steigerungspotenzial, meint Präsident Schnitzer schmunzelnd. Bei der Clubgründung war das Ingolstädter Porschezentrum eingebunden. Eine enge Zusammenarbeit und die Unterstützung durch das Autohaus ist geblieben und kaum verwunderlich. Der Vorstand, bestehend aus Präsident, Vizepräsident, Geschäftsführer, Sportleiter und Schatzmeister, ist stets bemüht, ein ensprechendes Programm für alle Interessengruppen anzubieten. Insbesondere Sportleiter Rolf Huber, früher selbst erfolgreicher Rennfahrer, macht sich immer wieder verdient, indemer Ausfahrten ausarbeitet. Bei den in der Regel einmal im Monat stattfindenden Clubabenden werden diese Touren den Mitgliedern und mitunter auch Gästen vorgestellt. Erfreulich ist die hohe Teilnehmerzahl an diesen Ausflügen, was aber auch für die Clubabende und andere Veranstaltungen gesagt werden kann. Bei vielenTreffen, so heißt es, kommen neben den fachlich geprägten Gesprächen auch allgemeine Themen aus Politik und Wirtschaft nicht zu kurz. In den noch wenigen Jahren der Clubgeschichte haben bereits zahlreiche nennenswerte Ausfahrten und Veranstaltungen stattgefunden. Immer wieder ist die zur Saison beginnende Frühjahrsausfahrt ein Highlight. Aber auch Touren an den Gardasee, in die Dolomiten, die bayerischen Berge, den Bayerischen Wald, das Altmühltal oder Städtereisen, zum Beispiel nach Würzburg, Prag oder Hamburg, fanden stets viele Teilnehmer. Zudem wird die Kooperation mit anderen Porscheclubs, von denen es in Deutschland 97 und weltweit mehr als 650 gibt, gepflegt. Bei den clubinternen Kartmeisterschaften entwickeln die Mitglieder, egal welchen Alters, besonderen Ehrgeiz, werden die Erstplatzierten doch mit einem Pokal und Sachpreisen geehrt. Schon fast selbstverständlich ist für einige auch die Teilnahme an der Donau Classic. Traditionell finden regelmäßig ortsunabhängige Weihnachtsfeiern statt. Hier werden den Mitgliedern in einem Jahresrückblick die Höhepunkte des abgelaufenen Jahres in Bild und Ton vorgetragen. Die Belohnung für das aktivste Mitglied des Jahres ist ein vom Geschäftsführer überreichter Wanderpokal. Erstmalig im vergangenen Jahr wurde diese Feier im Bayerischen Wald, mit einem zweitägigen Aufenthalt in St. Englmar verbunden. Großen Wert legt Präsident Schnitzer auf die Mitspracherechte der Mitglieder. Befragungen gibt es immer wieder. Auch stetige Hinweise auf regelgerechtes Fahren und den verantwortungsvollen Umgang mit den PS-Boliden sind dem Club wichtig. Deshalb werden regelmäßig Fahrsicherheitskurse, selbst im winterlichen Finnland, angeboten und wahrgenommen. So lernt man sein eigenes Fahrzeug intensiver kennen und hat damit noch mehr Spaß und Freude.Ein ganz besonderes Ereignis steht vom 18. bis 20. September im oberpfälzischen Roding an. Unter dem Titel „Mission 1000“ ist unter der Federführung des Porscheclubs Ingolstadt und unter der Schirmherrschaft von Walter Röhrl ein historisches Treffen geplant. Ziel ist es, 1000 Porschefahrzeuge nach Roding zu bekommen. Vom Traktor (auch so etwas hat Porsche mal gebaut!) bis zum leistungsstarken Sportwagen der Superlative soll alles vertreten sein. Neben den Mitgliedern des Clubs, so hoffen die Veranstalter, sollen auch viele Porschefahrer aus der Region am 20. September dabei sein. Näheres erfahren Interessierte unter www.mission-1000.de. Sollte der eine oder andere Porschefahrer – ein im Besitz befindliches Porschefahrzeug ist Voraussetzung für eine Mitgliedschaft – Interesse an einem Kontakt haben, kann er sich auf der Homepage unter info@porsche-club-ingolstadt melden.
Mitzubringen ist neben dem Auto aber vor allem eines: Leidenschaft für diese traditionsreiche Marke.